Objekt des Monats
Die Plastik "Versunkener Riese" wurde 1992 von dem deutschen Bildhauer Walter Sachs geschaffen. Sie findet sich auf dem Frauenplan in Weimar, unweit Goethes Wohnhaus. Sie ist Mittelpunkt
des dortigen Grünanlage mit Kinderspielplatz.
Die Plastik besteht aus schwarzem, hochglanzpoliertem Seibiser Pikrit (Lobensteiner Diabas).
Der Abbauort ist Seibis bei Lobenstein im Thüringer Schiefergebirge (Thüringen). Das Gestein ist heute nicht mehr im Abbau.
Pikrit ist ein vulkanisches Gestein der Gesteinsfamilie der Basalte. Pikrit enthält verhältnismäßig viel Olivin (bis über 50 %, z.T. auch Foide (Feldspatvertreter). Ein bisweilen schwarzgrünliche
Farbe ("vergrünes Gestein") geht auf Metamorphose- und Alterationsprozesse zurück, die zur Bildung von Serpentinitmineralen und von Chlorit geführt haben. Pikrite kommen oft zusammen mit Diabasen
vor. Irr Gefüge ist oft porphyrisch.
Der Mineralbestand des Seibiser Pikrits wird von Grimm (2018) wie folgt angegeben: Serpentinitminerale (meist Chrysotil) und Chlorit 56%,
Olivin 28%, Augit 8%, opake Erzminerale 6%, Biotit 1%, Akzessorien (Hornblende, Apatit, Quarz) 1%. Das Gefüge ist poikilitisch, d.h. die Minerale sind mosaikartig angeordnet. Die Seibiser Pikrite
sind den aus Hessen sehr ähnlich.
Detailbild des "Versunkenen Riesen". Hochglanzpolierter neben grob gespitztem Bereich.
Zum Vergrößern ins Bild klicken
Detailansicht mit dem mosaikartigen Gefüge.
Zum Vergrößern ins Bild klicken
Versunkener Riese, Frauenplan, Weimar
Lage:
Grünanlage am Frauenplan
99423 Weimar
GPS:
50.978092, 11.328465
Versunkener Riese
Entstehungszeit:
1992
Bildhauer:
Walter Sachs (Weimar)
Größe:
Höhe 1,75 m
3-teilig (Oberkörper, linkes angewinkeltes Knie, rechter Fuß)
Gestein:
Seibiser Pikrit
(Lobensteiner Diabas)
Alter / Lithologie:
Oberdevon (Görkwitz-Formation)
ca. 380 Mio. Jahre (Frasnium)
Abbau:
Aufgelassener Steinbruch am Kulmberg
07366 Schlegel
GPS: 50.409477, 11.597716
(nicht mehr im Abbau)
Literatur:
GRIMM, W.-D. (2018): Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland. Teil 2: Gestein Nr. 060 Seibiser Pikrit. - S. B130 (2. erweiterte Auflage; herausgegeben von Roman Koch, Erlangen).
PUSTAL, I., MEIßNER, M. & KATZSCHMANN, L. (2002): Geologie und Geotope in Weimar und Umgebung. - 248 S., 2. Aufl., Jena (Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie).
SCHULZE, E.D., KATZSCHMANN, L., VOIGT, TH., BÖRNER, A., HUCKRIEDE, H., HEUSE, Th., ROHRMÜLLER, J., SACHSE, D. & RADKE, J. (2006): Die Geologie der Baugesteine Thüringens: Der Steinfußboden am MPI für Biogeochemie Jena. - 184 S., Jena (Weissdorn-Verlag).
Lagekarte